In wenigen Minuten vom geschlossenen Shop zum Onlineshop in Zeiten von Covid-19

Thomas Krammer
4 min readMar 21, 2020

Die Maßnahmen, die durch die aktuelle Covid-19-Pandemie getroffen wurden, führten zur Schließung vieler lokaler Geschäfte. Vom Blumenhändler bis zum Fahrradgeschäft um die Ecke müssen zahlreiche Geschäfte geschlossen bleiben. Meiner Beobachtung nach haben nur die wenigsten einen Onlineshop, der hier als rettender alternativer Vertriebskanal dienen kann.

Daher möchte ich hier einige Möglichkeiten aufzeigen, wie ihr liebe Shop-BetreiberInnen in sehr kurzer Zeit online gehen und so euren Vertrieb weiterhin laufen lassen könnt. In eurem Freundeskreis gibt es bestimmt auch technikaffine Personen, die euch dabei helfen können, meine Lösungsvorschläge umzusetzen. Ansonsten helfe ich euch gerne weiter.
(An dieser Stelle sei gesagt, dass ich nur meine Abende und Wochenenden dafür aufbringen kann, aber schon einige befreundete ExpertInnen ihre Unterstützung angeboten haben.)

Schon vorab: Bei all meinen Lösungsvorschlägen handelt es sich nicht um die perfekten Lösungen, sondern um möglichst schnelle Wege, um euren Vertrieb wieder zum Laufen zu bringen.

Was passiert dazu bereits in DACH?

Im Zuge meiner Recherchen bin ich unter anderem auf folgende Services und Plattformen aus Österreich gestoßen, die in der aktuellen Situation Abhilfe schaffen könnten:

Georg Reifferscheid hat auch noch eine öffentliche Sammlung der vielen Beispiele von Kollaboration und Solidarität in Zeiten der Krise gestartet. Hier könnt ihr mithelfen diese laufend zu aktualisieren.

Vielen vielen Dank an euch alle!

Nun zu den Onlineshops. Nachfolgend findet ihr meine Ideen zur schnellen Umsetzung eines Onlinevertriebs.

Facebook als Vertriebskanal

Im einfachsten Fall reicht es meiner Meinung nach schon eine Facebook-Seite für euer Unternehmen anzulegen, wenn es diese nicht bereits gibt.

Was ihr dafür braucht:

  • Eine Facebook-Seite
  • Ein PayPal-Account (Optional)

Facebook Seite

Unter welchen Voraussetzungen das für euch geeignet ist:

  • Keine (software)technische Ausbildung/Erfahrung
  • Euer Warenkorb umfasst normalerweise mehr als nur 1 Produkt (z.B. Lebensmittelhändler mit Eiern, Brot, Käse,… im Warenkorb)

In der ganz simplen Variante könntet ihr auf dieser Seite einfach in der Beschreibung des Unternehmens die Produkte posten. Dies funktioniert natürlich nur mit einem recht kleinen Sortiment.

Die Bestellung könnten eure KundInnen schlichtweg über den Facebook-Messenger, per WhatsApp oder per E-Mail an euch schicken. Die Bezahlung könnt ihr ganz einfach bargeldlos über PayPal abwickeln.

Facebook-Shop

Unter welchen Voraussetzungen das für euch geeignet ist:

  • Keine (software)technische Ausbildung/Erfahrung
  • Euer Warenkorb umfasst normalerweise nicht mehr als nur 1 Produkt (z.B. Fahrradhändler mit einem Fahrrad im Warenkorb)

Facebook bietet außerdem für Seitenbetreiber auch die Option einen Shop direkt auf der Seite einzurichten. Hier wird beschrieben, wie ihr einen Shop auf Facebook aufsetzt.

Best practice

Michael hat hier bereits ein schönes Beispiel davon für sein Fahrradgeschäft umgesetzt. (Anmerkung: Michael hat keinen technischen Background.)

Eine einfache Webseite

Was ihr dafür braucht:

  • Einen E-Mail-Account
  • Optional: Einen Facebook und WhatsApp-Account

Eine weitere simple Alternative ist natürlich eure Unternehmens-Webseite. Wenn ihr noch keine eigene Webseite habt, könnt ihr z.B. über wix.com, weebly.com oder jimdo.com (ohne Transaktionsgebühren) in wenigen Schritten eine anlegen.

Auch in dieser Variante würde ich einfach eine Produkt-/Preisliste online stellen und eure KundInnen darum bitten per WhatsApp, E-Mail oder Facebook Messenger zu bestellen. Die Bezahlung könnt ihr auch in diesem Fall ganz einfach bargeldlos über PayPal abwickeln.

Ein einfacher Onlineshop

Was ihr dafür braucht:

  • Einen E-Mail-Account
  • Optional: Einen Facebook und WhatsApp-Account

Es gibt unzählige Onlineshop-Lösungen und jede hat ihre Vor- und Nachteile. Eine der einfachsten und schnellsten Varianten bietet meiner Meinung nach shopify. Shopify kann für 90 Tage kostenlos und auch danach für eine sehr geringe Gebühr genutzt werden. Shopify bietet sämtliche Zahlungsarten in deren System nativ an.

Wertgutscheine zur Liquiditätssicherung

Wenn ihr keine Waren verkauft, sondern Dienstleister seid (z.B. Kosmetikstudios, Friseurs, Cafés,…) könnt ihr natürlich keine der obigen Lösungen anwenden. Dennoch gibt es hier Möglichkeiten, um eure Liquidität sicherzustellen. Die einfachste Möglichkeit ist es Wertgutscheine online zu verkaufen. Ich habe einige Services und Plattformen dafür weiter oben aufgelistet. (Danke auch hier an alle, die diese so schnell ins Leben gerufen haben!)

Best practice

Sevi in München hat zum Beispiel für ihr Kosmetikstudio einen Wertgutschein-Shop aufgesetzt (und auch schon erste Umsätze gemacht!! 🤩). Wir haben dafür das großartige Service von firstvoucher.de verwendet. Das geht mit wenigen Klicks. Hier der Shop als Beispiel: https://sevilaykosmetik.firstvoucher.com/

And we can build this thing together
Standing strong forever
Nothing’s gonna stop us now

Starship, 1987

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Thomas Krammer

With more than 15 years of experience in web development and my entrepreneurial mindset I’m leading international product teams at onlyfy by XING